SONiA disappear fear an der FOSBOS Rosenheim

Songwriting Workshop by SONiA disappear fear 

Faktencheck:  

SOniA ist eine begnadete Gitarristin und Songwriterin aus den USA. Ihre Karriere begann, als sie mit ihrer Schwester die Band „Disappear fear“ gründete. Als ihre Schwester sich 

entschied, eine Familie zu gründen, hat SONiA beschlossen, eine Solo-Karriere zu starten – mit vollem Erfolg. Allein auf der Musikstreamingplattform Spotify hat sie 9 Alben mit zahlreichen Songs veröffentlicht. Des Weiteren setzt sie sich für Frieden und die Rechte der LGBTQ+ Gemeinschaft ein. Zusammen mit ihrer Ehefrau und Managerin Terry Irons tourt sie durch die Welt, gibt Konzerte und begeistert tausende Menschen. Wir hatten das große Glück sie – trotz Covid-19 – an unserer Schule begrüßen zu dürfen und mit ihr einen lehrreichen und sehr interessanten Workshop verbringen zu dürfen. 

 

Der Songwritingworkshop: 

Am Mittwoch, 27.10.2021, begann der Workshop um 9:00 Uhr in der Holzbauaula der FOSBOS Rosenheim. Insgesamt waren wir 23 Teilnehmer – inklusive Frau Hagitte und Frau Till, die das Ganze organisiert haben und uns den Tag über begleitet haben. Zuerst haben wir einen Stuhlkreis gebildet und einen kleinen „Talentcheck“ gemacht, wer welches Instrument spielt. Anfangs war es etwas ungewohnt, weil SONiA und Terry kein Deutsch konnten und wir uns deshalb auf Englisch verständigen mussten. Danach hat SONiA uns verschiedene Begriffe genannt und wir sollten uns aufschreiben, was wir damit verbinden. (z.B. lemoncakesoft, yellow, tasty ; the feeling, when you kiss someone you love: butterflies in the stomach, happiness, time stands still 

Anschließend haben wir noch eine kurze Vorstellungsrunde gemacht: Jeder durfte seinen Namen sagen, erläutern ob und wie man schon einmal etwas mit Songwriting zu tun hatte und seine Erwartungen für den Tag äußern – von kompletten Neueinsteigern mit keinen Erwartungen bis zu erfahrenen Songwritern, die ihr Songwriting verbessern wollten, war alles dabei. Anschließend wurden wir in 2 Gruppen aufgeteilt: Die eine Gruppe zog also mit Terry in einen anderen Raum um und die andere durfte schon anfangen, in kleinen Teams an ihrem Song zu schreiben. 

 

Veranstaltungsmanagement bei Terry Irons: 

Wir starten mit einer Fragerunde, allerdings hatte sich niemand so richtige Fragen überlegt. Da saßen wir also, mit Terry, die uns anlächelte und auf unsere Fragen wartete – ein sehr amüsantes Bild. Als keine Fragen aufkamen, begann sie einfach zu erzählen – über SONiAs und ihre Beziehung, über die Tourneen und Konzerte, die sie schon zusammen erlebt haben, über Corona und wie sich die geplante 2 ½ Wochenauszeit auf 20 Monate verlängert und alles durcheinandergebracht hat, über die Künstler, mit denen die beiden schon zusammengearbeitet haben und über einen normalen Tagesablauf auf Tour. Es wurde auf jeden Fall deutlich, wie sehr sie ihren Job liebt: „I love my job, i get paid to travel around the world with the partner i chose and listen to music!“. 

 

Außerdem legte Terry uns ans Herzen, genau einen Künstlernamen auszusuchen und diesen dann für immer zu   behalten. Wie anstrengend so ein Namenwechsel sein kann und wie oft sie diesen bei SONiA schon mitmachen musste, hat sie uns lachend erzählt: „We started with ‚disappear fear‘, then there was just ‚SONiA‘. At some point we were at ‚SONiA and disappear fear‘ (…). Right now her title is ‚SONiA disappear fear‘ – and it will stay this way, forever! Otherways i will kill her!“. 

 

Songwriting mit SONiA: 

Nach einer kurzen Mittagspause ging es dann weiter: Wir fanden uns in 3er und 4er Gruppen zusammen und hatten Zeit Brainstorming zu machen. Dabei durften wir die am Anfang aufgeschriebenen Wörter als Denkanstoß benutzen. Anschließend verteilten wir uns und arbeiteten in unserer Gruppe an unserem eigenen Song, während SONiA ihre Rundgänge machte, um uns zu unterstützen, Feedback zu geben und uns im Notfall weiterzuhelfen. Die einzige Anforderung ihrerseits war, dass wir am Besten in der Zeit eine Strophe und einen Refrain schreiben – was tatsächlich jeder geschafft hat.  

Anschließend versammelten sich die Beiden Gruppen und wir durften vor dem Kurs unsere eigenen Songs vorspielen. Von Songs, die von Zitronenkuchen handelten, die einen zum Nachdenken brachten und die über den Prozess und den Versuch, einen Song zu schreiben berichteten, war alles dabei – und jeder dieser Songs war einzigartig, ein Unikat und ein Meisterstück für sich. 

 

Abends hatten alle Schüler der FOSBOS und deren Begleitungen die Chance, SONiA live auf der Bühne zu erleben. Sie sang einige ihrer Songs und begeisterte durch ihr wahnsinniges Talent auf der Gitarre, ihrer einzigartigen Stimme und ihren berührenden Texten die Zuschauer. 

 

 

 

 

 

Wir haben SONiA exklusiv interviewt und einige interessante Fragen geklärt: 

 

 Wir: „Wie bist du zum Singen und zum Schreiben von Songtexten gekommen?“ 

 

SONiA: „Ich singe schon von klein auf. Ich habe oft mit meiner Schwester zusammen Harmonien gesungen. Das Schreiben von Songs habe ich ungefähr im Alter von 13 oder 14 Jahren begonnen, ich wollte einfach etwas Neues ausprobieren und es machte mir Spaß. 

Ich habe diese Songs auch oft meinen Freunden vorgespielt, die haben mich meist nur ausgelacht, was mich sehr verletzt hat. Daraufhin habe ich Gedichte geschrieben und habe Musik zu den Worten gemacht, so kam ich dazu meine eigenen Texte zu schreiben.“ 

 

 Wir: „Welcher deiner Songs gefällt dir am besten?“ 

 

SONiA: „Den Song, den ich in dem Moment spiele, wenn ich auf der Bühne performe.“ 

 

Wir: „Wie bist du dazu gekommen in Deutschland und vor allem an unserer Schule zu spielen?“ 

 

SONiA: „Ich habe eine Gitarre, die von der Santa Cruz hergestellt wurde. Es ist eine spezielle Gitarre, die in meinem Namen hergestellt wurde*. Die Firma hat mich eingeladen, auf der Frankfurter Musikmesse aufzutreten. Weil Santa Cruz in Deutschland viele Gitarren verkauft, haben sie mich in ein Flugzeug gesetzt und ich habe auf verschiedenen Bühnen der Messe gespielt. Dies ging viele Jahre so. Oft haben mich Leute gefragt, wo sie mich noch spielen hören können und ich habe meist nur gefragt, wo ich den noch spielen sollte. Die gleiche Frage hat mir ein Mann gestellt, auf meine Standart Antwort hat er mir wiederum geantwortet, dass es in seiner Stadt einen Kulturclub gäbe und er versuchen könnte mich dort zu buchen. Das war vor ca. zwölf Jahren – jetzt ist er mein „Booking Manager“**. So habe ich also in seiner Heimatstadt gespielt. Daraufhin gab es viele Anfragen, ob ich nicht noch in anderen Städten spielen könnte. Vor einer gewissen Zeit hatte ich einen Songwriting Workshop mit anschließendem Konzert in Hoff. Dort hat mich jemand aus eurer Schule angesprochen und gefragt, ob ich nicht auch so etwas an eurer Schule machen könnte. So kam ich zu euch.“ 

 

Wir: „Und machst du das jedes Jahr?“ 

 

SONiA: „Wegen der Pandemie konnte ich letztes Jahr leider nicht kommen, allerdings möchte ich sehr gerne nächstes Jahr wieder an dieser Schule auftreten, da es den Schülern und mir sehr viel Spaß gemacht hat. 

 

Wir: „Was ist dein Lieblingsthema, über das du deine Songs schreibst?“ 

 

SONiA: „Hmmm… Ich denke ich schreibe viel über das Herz, weil ich daran glaube, dass das Herz in Wahrheit das Gehirn ist.“ 

 

Wir: „Was hast du nach der Schule gelernt?“ 

 

SONiA: „Ich ging auf die Universität und studierte Film und Ethnische Musik. Nach der Uni arbeitete ich im „Baltimore Center for Victims of Sexual Assault”, das ein Krisenzentrum für Opfer von sexuellen Übergriffen ist. Durch diese Arbeit kam ich zu dem Namen „disappear fear“. Dieser war ursprünglich als neuer Name für das Zentrum gedacht. Allerdings haben sie haben den Namen abgelehnt und dann kam mir die Idee: Das soll der Name meiner Band werden. Meine Schwester fand ihn super und so entstand die Band „disappear fear“. 

 

Wir: „Wieso hast du eine Solo Karriere gestartet?“ 

 

SONiA: „Ich habe auf vielen verschiedenen Wegen versucht, Karriere zu machen. Mit einer Band ist es meist kompliziert. Wenn ich allein bin, habe ich viel mehr Freiheiten. Vor allem kann ich mehr Zeit mit meiner Frau und Freunden verbringen. Wenn ich mit der Band unterwegs bin, geht es immer mehr um das Finanzielle. Auch wenn sie meine Musik lieben, müssen sie trotzdem ihre Steuern, ihre Autoversicherungen und ihre Krankenversicherung bezahlen; Alles, was man als Erwachsener eben so machen muss. Dadurch muss man sich viel mehr um die Organisation kümmern und es ist ein viel größerer Aufwand. Trotzdem liebe ich es mit meiner Band zu spielen. 

Bei meiner Schwester ist es etwas anderes: Sie hat ein Kind bekommen, das ihre Aufmerksamkeit brauchte. Dadurch konnte sie nicht mehr mit mir reisen, trotzdem liebt sie es mit mir zu singen.  

Wenn du im Musikgeschäft bist, beansprucht die Musik dein Leben. Entweder du bist vollständig dabei oder gar nicht, vor allem nicht mit Partner und Kind. Man kann es natürlich als Hobby machen, aber das ist nicht das was ich will.“ 

 

Wir: „Du hast vorhin ein Lied auf Spanisch gesungen. Ist das dein einziges?“ 

 

SONiA: „Nein, nein. Ich habe ein Album namens „Tango“. In diesem sind die Songs auf Spanisch, Hebräisch, Arabisch und Englisch geschrieben. Außer dem Album habe ich aber auch noch weitere Songs auf Spanisch. Ich liebe diese Sprache. Ich habe den Song „Falling“ auf Englisch geschrieben, aber auf Spanisch gefällt er mir wesentlich besser, da die Reime sich viel besser anhören. Außerdem war Spanisch die erste Fremdsprache, in der ich einen Song geschrieben habe. Es hört sich einfach besser an „cayendo, volador, …” anstatt “falling, flying, …”. 

 

Wir: „Was war dein schönstes Erlebnis als Sänger- und Songwriterin?“ 

 

SONiA: „Ich habe kein direktes „bestes Erlebnis“ in meiner Karriere. Ich liebe einfach die Verbindung zu den Menschen. Für mich ist es wichtig, dass ich mich verstanden fühle. Ich finde es faszinierend, dass Musik Menschen zusammenbringt. Abgesehen davon: Ich glaube ich liebe und hasse es gleichzeitig, nicht zu wissen, was als nächstes auf mich zukommt. Es ist das Beste an diesem Job. Weißt du, wenn ich morgen einen Anruf erhalte und mir gesagt wird, dass ich hier und hier sein werde, dann bin ich so: „Wohoo!“.“ 

 

Wir: „Wie ging es dir während der immer noch andauernden Pandemie?“ 

 

SONiA: „Es war furchtbar! Es war eine große Herausforderung. Eigentlich war eine Tournee in Deutschland durch 20 Städte geplant, die aber abgesagt wurde. Was ich gemacht habe? Ich habe Onlinekonzerte auf Facebook gegeben, zu den gleichen Uhrzeiten, zu denen in Deutschland die Konzerte geplant waren. Also fanden die geplanten Termine um 20 Uhr MET*** (für mich 2 Uhr EST***) statt, damit meine deutschen Freunde mich trotzdem sehen konnten. Es war sehr witzig, da meine internationalen Fans auch per Chat miteinander kommunizieren konnten.  

 

 

* Sie reiht sich damit in die Reihe von berühmten Gitarristen ein wie: 

  B.B. King, Angus Young und John Lennon und viele weitere Berühmtheiten. 

 

** Eine Person, die verantwortlich für das Management in einem bestimmten Gebiet, wie in diesem Fall Deutschland. 

 

*** MET (Middle European Timezone) d.h. Deutsche Standartzeit | EST (Eastern Standard Time) d.h. New York Standartzeit 

 

Danke an SONiA und Terry für ihre Zeit und das großartige Interview. 

 

Dieser Artikel wurde verfasst von: 

Jasmina Hotter 

Manuel Zach 

Johanna Baumann 

Valentin Feist 

 

Die Bilder wurden gemacht von: 

Frau Hagitte 

Herr Typke 

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