Ein hinterfragender, teils philosophischer Artikel über die Frage, ob ein Gesellschaftswandel, Kultureinflüsse oder einfach der Mensch an sich schuld ist, dass schlechtes Benehmen, Unfairness, dummer Egoismus und gesellschaftliche Extremformen salonfähig werden oder sind.
Hass macht hässlich! Kommt mir das bloß so vor, oder kommen mir wirklich immer mehr hässliche Menschen in die Quere? Mittlerweile erschrecke ich mich regelmäßig über Horrornachrichten oder homophobe, sexistische oder fremdenfeindliche Kommentare…im Internet, aber leider auch im real life. Vor einiger Zeit schrieb meine werte Redaktionskollegin Franziska in der Schülerzeitung der FOS-Rosenheim von Klischees und einer scheinbar noch immer existierenden Mann-Frau Trennung in der Gesellschaft. Dabei zitierte sie eine Aussage eines Mitschülers: „Frauen […] liegen den ganzen Tag nur im Bett und warten darauf, dass der Mann das Geld nach Hause bringt.“. In diesem Extrem hätte ich das damals nie von einem FOS-Schüler erwartet. Ist unsere heile Welt dahin? Werden solche Extreme unsere Gesellschaft bestimmen und wird sich unser Miteinander wandeln? Beziehungsweise sind diese Fälle nicht längst schon eingetreten? Das und anderes frage ich mich. Nun gibt es einige Dinge, die mich in diesem Bezug immer wieder, wie die obige Aussage, schockieren. Aus dem realen Leben, aber auch online.
Ich bin viel auf Twitter unterwegs und was mir da manchmal (oder auch mittlerweile immer häufiger) entgegen gefleucht kommt, ist nicht nur erschreckend, sondern wirklich angsteinflößend. Längst sind es nicht mehr nur polarisierende Ereignisse, die kritisch, mehr oder weniger sachlich und gesetzeskonform, diskutiert werden. Mittlerweile dient Twitter für Gruppierungen um AfD und Co. als Medium, um Morde als Gesellschaftsattentat zu feiern und ganze Gruppen von Menschen generalisiert zu verurteilen. Auf die Regierung und die Politik (abgesehen von der AfD) wird grob verallgemeinernd und beleidigend geschimpft, Regierungsstürze heraufbeschworen oder gar Todeswünsche an Angela Merkel publiziert. Die menschliche Seite wird hier vollkommen beiseitegelassen, der einzelne Mensch hinter „der Politik“ vollkommen vergessen.
Da wundert es mich auch nicht, dass Meldungen über wiederholte Zitteranfälle von Angela Merkel im letzten Jahr direkt zum Anlass genommen wurden, um ihre Regierungsfähigkeit infrage zu stellen. Diskussionen, die massiv von den Medien befeuert werden, ob Frau Merkel über ihre Gesundheit (welche, zumindest nach meiner Auffassung und eigentlich auch unter Berücksichtigung humaner Gesichtspunkte, Teil des Privatraums eines jeden Menschen ist) reden muss oder nicht, sind längst entbrannt. Die einhellige Meinung vieler „Qualitätsmedien“, wie der BILD, erweckt den Anschein, dass Frau Merkel in ihrer hohen Position alles offenzulegen hat und es quasi keinen Privatraum für sie geben darf. Dass man mit solchen Diskussionen und unfundierten „Expertenmeinungen“ in den Medien mehr falsch und kaputt macht, als man Gutes bewirkt, wird hier ganz gekonnt ignoriert. Aber das ist ein Thema für ganz einen eigenen Artikel. Die Frage, die sich mir stellt, ist, ob wir Menschlichkeit und gesellschaftliche Tugenden bewusst außer Acht lassen, oder das schlicht ein schleichendes Gesellschaftsproblem ist, wo solch ungebührliches Verhalten salonfähig gemacht wird oder es einfach nur massenhaft auftretende Probleme aus verfehlter Erziehung entsprechender Leute sind.
Szenenwechsel. Ich sitze vor meinem Handy und zocke. Ein PvP bzw. Battle Royale-Game. Konkret heißt das, dass es verschiedene Modi gibt, in denen entweder ein/mehrere Spieler gegen einen/mehrere andere(n) Spieler oder einen computergesteuerten Bot kämpft. Oder aber einfach jeder gegen jeden. Doch das mit dem „jeder gegen jeden“ ist da so eine Sache. Längst haben sich die
Spieler dieses Spiels Wege überlegt, wie sie sich den Solo-Showdown, wie der Modus heißt, erleichtern können und dafür eine Art Code etabliert. Die Spieler laden sich durch Drehbewegungen der Spielfigur dazu ein, sich zusammenzutun und andere, allein spielende Gegner einzukesseln. Hinterher, nachdem man den Gegner dann erfolgreich bezwungen hat, weiß man dies noch mit einem hämischen Disrespect-Move zu untermalen, um dem Gegner seine vermeintliche Unterlegenheit zu zeigen oder ihn einfach nur zu verspotten. Einmal wie wild auf der Stelle kreiseln. Der Entwickler (Supercell) reagiert auf Anmerkungen, erboste Meldungen oder konkrete Anfragen von mir, Bekannten und Spielern aus Foren (Reddit) zu Gegenmaßnahmen der nicht regelkonformen und extrem unfairen Spielweise nicht oder nur sehr ausweichend. Man sei sich bewusst, dass Spieler von solchen Spielweisen verärgert seien. Passiert ist seit der globalen Veröffentlichung bis heute nichts, obwohl das Problem schon zuvor in der Testphase lange Zeit bestand. Fairness, so mein Eindruck, spielt bei Supercell eine stark untergeordnete Rolle. Längst wäre ansonsten schon etwas passiert. Ist das der Beginn, wo Häme und Ausgrenzung etabliert werden und sich später dann zu handfesten Gesellschaftsproblemen entwickeln? Verzieht allein eine inkonsequente Haltung eines oder mehrerer Spieleentwickler(s) die Spieler auch im echten Leben?
Nochmal Szenenwechsel. Wenige Tage vor dem Sportfest der FOS/BOS Rosenheim. Unsere Lehrer haben angeboten in nicht abiturrelevanten Fächern Zeit zur Vorbereitung auf das anstehende Sportereignis zur Verfügung zu stellen. Da man aus Platz- und Sicherheitsgründen nicht alle Aufgaben und Spiele, die Bestandteil des Turniers sind, auf dem Schulgelände üben darf und kann, weichen wir auf den Sportplatz des SBR/DJK Rosenheim aus. Neben unserem RSW-Lehrer, mit dem wir dort verabredet sind, ist ebenfalls eine Klasse aus dem Wirtschaftszweig mit ihrem Lehrer vor Ort. Mit ihnen trainieren wir für das Spiel „Rounders“, eine Mischung aus Baseball und Brennball. Wir geben unser Bestes und sind im ersten Durchgang noch gut dabei. Doch dann wechseln die Positionen, wir müssen den Ball schlagen und dann laufen. Was folgt ist die Demonstration der Überlegenheit der Wirtschaftler. Der eigentliche Eklat hierbei ist nicht das sportliche Können der Gegner, sondern der Umgang damit. Mit hoher Sicherheit den Ball aus der Luft zu fangen und damit alle Gegner zu verbrennen (ausscheiden zu lassen) ist absolut legitim. Was mich dann aber erschüttert, ist, dass sich ansonsten der Ball extra langsam zugeworfen wird und man ihn, hämisch grinsend, extra längere Zeit über dem Brennring hält, um uns laufen zu lassen und quasi zu sagen „Ätsch, wir haben dich eh schon wieder“. Dieses arrogant-coole, machohafte Verhalten halte ich nicht nur für unangebracht, weil unsportlich, sondern sogar für ausgesprochen unverschämt, diskreditierend und zutiefst verwerflich. Die Frage, die sich mir hier stellt, ist, ob das ein Problem der männlichen Überzahl in dieser Klasse (bzw. der allgemein vornehmlich männlichen Besetzung in Klassen des Wirtschafts- und Technikzweigs) ist oder sogar ein Gesellschaftsproblem? Im Rahmen eines Gruppenauftritts werden hier unsägliche Verhaltensweisen aufgeboten, intern nicht reguliert und gesellschaftlich mit einem „Nicht so negativ denken“ oder „nicht der Rede wert“ abgetan. Dass wir damit solchen Verhaltensweisen Raum lassen, sieht man auch an der Nachlässigkeit im Umgang mit dem Nationalsozialismus. (Ich möchte damit keinesfalls auch nur im geringsten Maße das beschriebene Verhalten mit Nationalsozialismus oder Neonazis gleichsetzen, nur ähnelt der nachlässige Umgang mit Verharmlosung des Problems bei beiden Themen daran)
Wieder ein Szenenwechsel. Sommerferien. Ich bin Betreuer bei einer Ferienmaßnahme des Stadtjugendring Rosenheim, der Spielstadt MiniRo. Dort soll ein Stadt-Ökosystem entstehen mit eigener Währung und eigenen Firmen, wo die Kinder arbeiten können. Das sind die Werkstätten, geleitet und erdacht von den Betreuern, wo Jobs, wie z.B. Zeitung, Stoffdruck, Strandbad, usw., spielerisch umgesetzt werden. Es macht riesigen Spaß, die Kinder sind sehr motiviert und es ist einfach ein wunderbar bunter Haufen. Auch die Betreuerschaft ist super drauf, sehr humorvoll und macht einen prima Job. Doch mitten in diese scheinbare Idylle mischen sich ein paar Aussagen, die mich ärgern. Stichwort Toleranz, gesellschaftliche Minderheiten, Vorurteile. Konkret: schwul sein. Es
ist nämlich so, dass Kinder der Beauty-Werkstatt fleißig umher sausen und oft Betreuer schminken oder ihnen die Nägel lackieren. Natürlich mache ich mit, aus Gaudi und um die Kinder zu motivieren. Andere, oft auch männliche Betreuer (ein Jammer, dass ich das so hervorheben muss) machen ebenfalls mit. Auch kursieren in der Spielstadt lauter „Liebesgerüchte“ von egal wem über egal wen. Und dann schwebt auf einmal, so ganz klein und unschuldig, diese Aussage eines männlichen Kollegen da herbei. „Jetzt wo wir die Nägel lackiert haben, könnte es ja tatsächlich sein, dass wir schwul sind“. Autsch. Shutdown. Stopp, Stopp, Stopp. Was zum Henker hat denn bitte schwul sein mit Nägeln zu tun? Das ist doch wie… Ach, denkt euch irgendwas Absurdes als Vergleich aus und ich wette, dass es die Sinnlosigkeit der Aussage treffend beschreibt. Je mehr ich darüber nachdenke, desto unlogischer wird diese unlogische Aussage für mich. Man setzt eine sexuelle Orientierung, bzw. eine körperliche und romantische Hingezogenheit zu Personen einer bestimmten Gruppe gleich mit dem Lackieren von Nägeln und macht das wechselseitig als eindeutiges Indiz dafür oder nicht dafür fest? Wer hat sich denn diesen hirnverbrannten Mist bitte ausgedacht, frisst der Pilze oder was?
Außerdem taucht immer wieder im Zusammenhang mit den Gerüchten das mich immer wieder zum Kotzen bringende, neudeutsche Wortgebilde „nohomo“ auf (beliebtes Wort, dass z.B. auf Komplimente gegenüber Personen gleichen Geschlechts geäußert wird, um unmissverständlich die eigene Heterosexualität ungeachtet dem Gesagten zu verdeutlichen). Und jedes Mal, wenn ich das höre, stellen sich mir folgende Fragen: 1. Ist denn Homosexualität so schlimm, dass man es nötig hat, jedes Mal in diesem Zusammenhang zu beteuern, dass man nicht schwul ist? Und 2. Macht sich denn keiner Gedanken darüber, was er damit anrichtet? Nicht nur gegenüber Schwulen, sondern auch gesellschaftlich. Dass man mit solchen Aussagen Klischees, Ängste und Hass gegenüber Homosexuellen festigt und eine komplett negative und feindliche Einstellung verbreitet. Warum meint ihr, werden nach wie vor reihenweise schwule Pärchen in Berlin in der CSD-Zeit massiv angegangen, überfallen und blutig geschlagen? In Berlin. Leute, es ist eine verdammte Weltstadt. Und dann gibt es da CDU- und AfD-Politiker, die mir weis machen wollen, dass die Aufmerksamkeit auf Homosexuelle überzogen, unfair und unnötig sei. Mein liebstes Argument ist hierbei, dass wir ja schon so tolerant sind und jetzt sogar Schwule und Lesben dieselben Rechte haben wie Heterosexuelle. Da stört es dann die Herrschaften genannter Parteien auch nicht, fleißig in ihren „Reden“ gegen die sogenannte LGBTIQ+-Gemeinschaft zu schießen und schön demoralisierend das dritte Geschlecht im Rahmen des politischen Aschermittwochs zu verhöhnen. Namentlich sei hier ganz besonders deutlich unsere gute AKK zu benennen. Die hatte zum Aschermittwoch 2019 mit ihren Witzen über die Neueinführung des dritten Geschlechts „divers“ für Aufsehen gesorgt. Und auch sonst ist AKK gegenüber Homosexualität äußerst konservativ eingestellt, sieht die Liebe zwischen zwei Personen gleichen Geschlechts als unnatürlich an und verurteilt die Ehe für alle massiv.
Doch was trägt „nohomo“ und das seltsame und absolut zu verurteilende Gebaren mancher Politiker bei zum gesellschaftlichen Verfall? Mit ihrer Art, ihrer verwerflichen Wertekultur, ihrer Reichweite und ihrer Negativität sorgen sie dafür, dass das Thema wieder mehr an den gesellschaftlichen Rand rückt. Meiner Meinung nach ist sich niemand dessen bewusst, dass er durch solches Verhalten auch, fassen wir es einmal so weit, Menschenleben auf dem Gewissen hat. Denn durch die ausgestrahlte Negativität werden gerade Menschen in der Selbstfindung zurückgeschreckt, die ohnehin schon mit sich und ihrer Identität hadern. Dass jeder einzelne dadurch so viel kaputt machen kann, zeigen die immens höheren Selbstmordraten bei homosexuellen Jugendlichen. Wie wäre es denn stattdessen mit Offenheit und Akzeptanz, statt nur Toleranz? Warum kann man Menschen nicht so akzeptieren, wie sie sind? Warum muss man immer eine Gut-Böse-Unterteilung machen und homosexuelle Menschen nach Schema F negativ kategorisieren? Warum ist Mensch nicht Mensch und hat es verdient, als solcher behandelt zu werden? Ist das noch „nur“ Ignoranz oder eine echte Ausgeburt jahrzehntelanger politischer Verfehlung. Gerade die CDU tritt bei der Akzeptanz von Menschen (*zyn.
Bezug Homosexuelle) seit jeher auf die Bremse. Durch Extremmeinungen in dieser Partei, die eine solch immense gesellschaftliche Verantwortung durch ihre Reichweite hat, macht sich die Partei vom Gärtner zum Bock und demonstriert ihre Unfähigkeit und Intoleranz. Doch auch die Gesellschaft in sich muss aufwachen und aufstehen, selbst gegen Kleinigkeiten wie „nohomo“ Flagge zeigen.
Wieder ein Wechsel, dieses Mal ein Themenwechsel. Aufmarsch der Anhänger der Partei „der dritte Weg“ am 1.Mai in Plauen. Mit Trommeln, einheitlichem, düsterem Gewand marschieren hunderte Anhänger der rechtsextremen Partei „III. Weg“ auf und skandieren Hassparolen. Die Zeitung „WELT“ spricht am 03.05.2019 vom „Fackel-Aufmarsch in Plauen“. Plauens Bürgermeister Ralf Oberdorfer, so dem Blatt zu entnehmen, wird hinterher massiv für die Genehmigung bzw. das Nicht-Eingreifen kritisiert. Die Opposition wirft laut dem MDR Sachsens Innenminister Wöller Aktionismus vor. Der Bürgermeister äußert sich auf Anfrage der WELT zur Berichterstattung der Medien, bezeichnet diese als „nicht fair und verhältnismäßig und benennt massive Imageschäden, die zu einem Schaden für Wirtschafts- und Tourismusbetriebe führen würden. Oberdorfer verweist auf die seiner Ansicht nach sehr ungleiche Relation der Aufmerksamkeit, die den unterschiedlichen Veranstaltungen zukommt.
Wenige Wochen später dann: Stichwort Rechtsrock. Unter strengen Auflagen genehmigen die Behörden im Juli ein Rockkonzert in Thüringen von rechten Bands und ihren Anhängern. Mehrere Hundertschaften der Polizei sind vor Ort. Es erfolgen mehrere Festnahmen oder Songverbote, da sich nicht an Gesetze oder Vorgaben des Konzerts gehalten wird, also z.B. der Hitlergruß gezeigt, bzw. angedeutet wird, oder Songs mit verbotenem Inhalt gespielt werden.
Ist es richtig, solch ein Konzert zu genehmigen? Ist es fair, dass solch negativen, zerstörerischen, ja sogar menschenfeindlichen Gruppierungen solch große gesellschaftliche Aufmerksamkeit beigemessen wird und die Gesellschaft andererseits auch noch vor solchen Personen mit so riesigem Aufwand geschützt werden muss? Machen wir dadurch, durch die ganze Aufmerksamkeit, die wir hier ganz freigiebig schenken, nicht Zugeständnisse und geben solchen Gruppen Raum? Oder ist die Gesellschaft selbst mittlerweile das schwarze Schaf und solche Leute bekommen immer mehr Rückhalt? Wer ist es, der Nazis salonfähig macht? Was ist es aber auch, das die Gesellschaft so brüchig werden lässt?
Ich muss feststellen, dass Nazis sich immer mehr in unseren Fokus rücken und die AfD hier mit gezieltem Überschreiten von persönlichen, moralischen, ethischen und politischen Grenzen ihr Übriges tut und quasi ein ständiges Vorfühlen betreibt für die Frage: Wie weit kann ich gehen?
Da gibt es aber noch etwas, das mich traurig und wütend zugleich macht. Ich lese immer öfter Meldungen in den Tageszeitungen, die von Gewalt gegen Rettungskräfte oder Polizisten berichten. Oder wer erinnert sich noch an das Video, das letztes Jahr viral gegangen ist, mit dem Polizisten, der die Gaffer bei einem Unfall angeschrien und gefragt hat, ob sie die Leichen sehen wollten? Leider kein Gag, keine Medienkampagne der Polizei, sondern trauriger Ernst. Aber nicht nur im Blaulicht-Sektor gerät das aus den Fugen, im SWR oder dem WDR wurden schon Kontrolleure oder Zugführer gezeigt, die mit Gewalt durch Fahrgäste konfrontiert wurden. Warum trifft es genau sie? Sie sind doch diejenigen, die dafür sorgen, dass wir 365 Tage von a nach b kommen. Dass die Bahn ihre Dienstleistungen teils nicht gerade zuverlässig ausführt (in manchen Fällen spontan auch gar nicht 😉 ), ist in Deutschland schon oft geäußert worden, also nix neues. Für die Beschäftigten stelle ich mir das auch nicht leicht vor. Aber ich denke mir, dass sie sich die größte Mühe geben uns Kunden zufriedenzustellen. Das kann natürlich nicht immer gelingen. Dann aber aus Frust womöglich zu Gewalt zu greifen, halte ich definitiv für den falschen Weg, denn der Einzelne als Lokführer, kann am wenigsten für ein marodes System und seine Anfälligkeiten. Kritik gerne, aber dann konstruktiv! Im Fall der Polizei und Rettungskräfte, verstehe ich solche Leute wirklich gar nicht mehr. Sie sind doch dazu da uns in Not zu helfen. Ich vermute mal, jeder wäre froh, wenn ihm geholfen würde, wenn er
in Schwierigkeiten steckt. Warum werden dann solche Maßnahmen regelmäßig erschwert oder unmöglich gemacht durch Gaffer oder Pöbler? Fehlt denen der Respekt vor Opfern und Helfern oder finden die das lustig? Ich kann es euch nicht sagen, aber eins weiß ich definitiv: Das geht gar nicht!
Liegt das alles bloß an ein paar Einzelnen oder steckt da mehr dahinter? Die Frage der Gesellschaft scheint für mich bis zu einem gewissen Punkt jedenfalls eindeutig: Es gibt Idioten und sie werden mehr. Mehr solcher Leute, die für Hass, Pein, Arroganz und negative Strukturen sorgen. Das trägt bei zu dem Zerwürfnis. Jedoch ist gewiss eine gute Portion Eigenbrötelei und schlechte Erziehung beim ein oder anderen Kandidaten dabei, der sich gesellschaftlich negativ aufführt. Daher ist mein Appell einfach, sich nicht das Leben schwer zu machen und anderen einfach eine Freude zu bereiten. Es ist das tollste auf der Welt, sich mit Leuten unterhalten zu können, ohne sich direkt auffressen zu müssen. Jeden Menschen als Mensch sehen und auch so behandeln und nicht nach persönlicher Vorliebe oder politischer Gesinnung mehr oder weniger gut zu behandeln und zu sympathisieren oder nicht. Jeder Mensch hat es verdient, wie ein Mensch behandelt zu werden. Jeden Tag ein (oder auch ganz viele) Lächeln schenken. Dass sich zwar nicht alle lieb haben können, ist klar, aber doch zumindest nach gesellschaftlichen Grundsätzen sich gesittet, freundlich und vor allem mit Respekt vor jedem zu begegnen, ist doch wohl als guter Bürger möglich, möchte man meinen. Denn: Hass macht hässlich! Das sollte doch den ein oder anderen dazu bewegen sein Verhalten möglichst schnell und nachhaltig zu verändern.