Ein Kommentar von Tanja Lautner
Am 13.04.2021 hat die Deutsche Bahn entschieden: Die violette Variante nördlich des Inns soll es sein. Diese Trasse, welches ein „europäisches Jahrhundertprojekt“ ermögliche, biete, laut Verkehrsminister Andreas Scheuer, den höchsten Schutz für Anwohner und Natur. Ja, die Trasse beinhaltet einen 60-prozentigen Streckenanteil, welcher unterirdisch verläuft. Doch was ist mit den restlichen 40 Prozent? Sind diese Regionen nicht von Bedeutung? Der erste Tunnel Ringelfeld führt an Stephanskirchen vorbei und endet nach ca. 5.500 Metern. Danach folgt, nach bisherigen Planungsstand, eine unerklärliche oberirdische Bahnstrecke, welche ca. 10.000 Meter lang ist. Von dieser nicht untertunnelten Zugstrecke wären viele Orte betroffen, wie beispielsweise Riedering, Lauterbach oder auch Rohrdorf. Erst nach Rohrdorf folgt daraufhin der zweite Tunnel Steinkirchen, welcher ca. 12.850 Meter lang ist. Daher ist es vollkommen unverständlich, dass zwischen Stephanskirchen und Rohrdorf ein Streckenabschnitt geplant wird, welcher nicht untertunnelt ist. Es ist unmöglich, den bisherigen Planungsstand der Bahn zu akzeptieren! Wenn dieses unsinnige, geldvernichtende Großprojekt wirklich realisiert werden soll, muss auch die Strecke zwischen Stephanskirchen und Rohrdorf untertunnelt werden. Diese Region darf nicht aufgrund eines Europäischen Projektes, bei dem nicht einmal der Bedarf eindeutig nachgewiesen ist, an Lebensqualität verlieren. Ich hoffe inständig, dass dies auch unseren Politikern bewusst ist. Sonst verliert diese wunderschöne Gegend ihren einzigartigen Charme.